Historien-Häppchen 6

Das Gasthausschild mit dem Äbtewappen

Das Gasthausschild mit dem Wappen von Abt Joseph von Rudolphi, Fürstabt von 1717 bis 1740, zeugt von der einstigen Bedeutung des Hauses als Taverne, Herberge, Pfisterei und Gerichtshaus. Niederbüren gehörte zu jener Zeit zum fürstäbtlichen Gebiet der «Alten Landschaft». Dieses kam im Jahr 1803 zum neu gegründeten Kanton St. Gallen

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Heute machen vielgestaltige Leuchtreklamen auf sich aufmerksam. Im Mittelalter hingen dort ein grüner Kranz oder Buschen. Sie verwiesen auf den Ausschank von Wein oder Bier im betreffenden Haus. Wenn man kein frisches Grün hatte, benutzte man ein Strohbüschel oder einen Besen. («Besenbeiz»). Auch die Fahne als Friedenszeichen diente zur Anzeige von Herbergen oder Ausschank. Aus Fahne und Kranz entwickelten sich später das Rundschild und die Rechtecktafel. Diese beiden Grundformen des noch heute geläufigen Gasthausschildes dienen als Träger des bildlich wiedergegebenen Gasthausnamens.

Die frühen, aus Holz gefertigten Gasthausschilder wurden im 18. Jahrhundert durch robustere, aus Schmiedeeisen gefertigte Schilder verdrängt. Ein filigran durchbrochener Ausleger sorgte dafür, dass das Schild mit dem werbenden Zeichen frei von der Fassade hing. Er war häufig vergoldet und mit einem Adlerhaupt ausgebildet. So war das Schild auf weite Distanz sichtbar. In der Ostschweiz trifft man da und dort auf bemerkenswerte Leistungen dieser Handwerkskunst, u. a. an folgenden Häusern: …

Literatur

  • Cornelia Stäheli, Kulturschätze im Thurgau entdecken und erleben, 2003, S. 143 f.

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